Honig – das älteste Süßungsmittel der Welt
Honig ist eines der ältesten bekannten Süßungsmittel der Menschheitsgeschichte. Bereits im alten Ägypten, etwa zur Zeit von König Ramses II. (1279–1213 v. Chr.), galt Honig als so wertvoll, dass er nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch als Zahlungsmittel genutzt wurde. Heute erfreut sich Honig weltweit großer Beliebtheit, und besonders in Deutschland gehört er zu den bevorzugten Brotaufstrichen.
Honigkonsum in Deutschland
Der durchschnittliche Honigverbrauch in Deutschland betrug im Jahr 2020 etwa 1,06 Kilogramm pro Person. Damit ist Honig, nach Marmeladen, der zweithäufigste Brotaufstrich, noch vor Nuss- und Nougatcremes. Mehr als 20 Millionen Deutsche greifen mindestens einmal pro Woche zu diesem natürlichen Süßungsmittel. Honig ist nicht nur auf Brot beliebt, sondern wird auch häufig als gesunde Alternative zu Zucker in Tee, Milch, Müsli und Joghurt verwendet.
Honigproduktion in Deutschland
Laut dem Deutschen Imkerbund (2023) gibt es in Deutschland etwa 143.000 Imker und Imkerinnen, die mit rund 964.000 Millionen Bienenvölkern jährlich zwischen 15.000 und 25.000 Tonnen Honig produzieren. Dabei betreiben weniger als ein Prozent der Imker die Imkerei professionell. Die meisten Honige in Deutschland stammen somit aus der Hobbyimkerei. Im Durchschnitt hält jeder Imker etwa 6,7 Bienenvölker.
Was ist Honig? – Definition und Eigenschaften
Honig ist laut der deutschen Honigverordnung von 2004 ein natursüßes Produkt, das von Honigbienen erzeugt wird. Dabei sammeln die Bienen Nektar von Pflanzen oder sich auf lebendern Pflanzenteile befindende Sekrete sowie Exkrete von an Pflanzen saugenden Insekten. Diese Stoffe werden mit eigenen Enzymen der Bienen kombiniert, umgewandelt, dehydratisiert und in die Waben des Bienenstocks eingelagert und gereift.
Zusammensetzung von Honig:
Honig besteht hauptsächlich aus verschiedenen Zuckerarten, vor allem Fruktose und Glukose. Zusätzlich enthält er:
- Organische Säuren
- Enzyme
- Feste Partikel, die beim Nektarsammeln aufgenommen werden.
Farbe und Konsistenz:
Die Farbe von Honig reicht von hell bis dunkelbraun. Je nach botanischer Herkunft kann Honig flüssig, dickflüssig oder kristallin sein. Der Geschmack und das Aroma werden durch die Pflanzen bestimmt, von denen der Nektar stammt.
Honig: Regional und Bio – Nachhaltigkeit bei BIOSONA
Bei BIOSONA legen wir großen Wert auf nachhaltige und regionale Produkte mit einem möglichst kleinen CO2-Fußabdruck. Deshalb bieten wir vorwiegend Honig aus deutscher Produktion an. Wann immer möglich, stammt unser Honig von Bio-Imkereien, die nach den strengen Standards von Bioland, Naturland oder Demeter arbeiten.
Warum Bio-Honig aus Deutschland?
Ein entscheidender Grund, sich für Bio-Honig aus deutscher Produktion zu entscheiden, sind die Ergebnisse einer Langzeitstudie des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) von 2007 bis 2011. Diese Studie ergab, dass in bayrischem Honig keine Rückstände von Antibiotika gefunden wurden. Im Vergleich dazu enthielten 6 von 48 Proben ausländischen Bio-Honigs geringe Mengen an Antibiotika. Bei Nicht-Bio-Honig war die Belastung noch höher: 23 von 64 Proben wiesen Antibiotika-Rückstände auf.
Vorteile von regionalem Bio-Honig:
- Nachhaltigkeit: Kurze Transportwege reduzieren den CO2-Ausstoß.
- Gesundheitliche Unbedenklichkeit: Deutsche Bio-Honige sind nachweislich frei von Antibiotika-Rückständen.
- Qualität: Die Standards von Bioland, Naturland und Demeter garantieren eine besonders schonende und ökologische Imkerei.
Geschichte des Honigs – Von der Antike bis zur Moderne
Der Begriff Honig leitet sich vermutlich vom indogermanischen Wort „kenako“ ab, was goldfarben bedeutet. Im Althochdeutschen wurde daraus „honang“, woraus sich in vielen Sprachen Begriffe wie „honey“ (Englisch) und „honing“ (Niederländisch) entwickelten. Im Lateinischen bezeichnete das Wort „mel“ den Honig, was sich in der wissenschaftlichen Bezeichnung der Honigbiene (Apis mellifica) widerspiegelt.
Die Anfänge der Honigernte
Die erste bildliche Darstellung von Honigjägern stammt aus der Araña-Höhle in der spanischen Provinz Valencia und wird auf 10.000 bis 6.000 v. Chr. datiert. Ursprünglich wurde Honig von wilden Bienenvölkern geerntet. Bereits im 7. Jahrtausend v. Chr. begannen Menschen in Anatolien mit der Domestikation von Bienen zur Honiggewinnung.
Honig in der Antike
Im antiken Ägypten, Indien und China wurde Honig als „göttlicher Nektar“ verehrt. Unter den Ägyptern wurde Honig zum Handelsgut und Zahlungsmittel. Hohe Beamte erhielten Honig als Teil ihres Gehalts. Ein Topf Honig hatte den Wert eines Esels oder eines Rindes. Ab ca. 3.200 v.Chr. tauchten in der Hieroglyphenschrift Bienen als Symbol der Pharaonen auf. Auch zierte die Biene das Siegel der Königin Hatschepsut. Da die Ägypter auch bereits den direkten positiven Einfluss der Bienenhaltung auf die landwirtschaftliche Produktion von Obst und Gemüse erkannten, wurden die Bienenstöcke systematisch in die Nähe von landwirtschaftlichen Flächen zur Obst- und Gemüseproduktion transportiert. Daraus entstand das Gewerbe der Wanderimker, das es bis heute auf dem Nil noch gibt.
Besonders interessant: Bereits 2.500 v. Chr. transportierten Wanderimker in Ägypten ihre Bienenvölker per Boot zu landwirtschaftlichen Flächen, um die Bestäubung sicherzustellen.
Im Irak wurden Honigrezepte für Salben und Heilmittel auf Tontafeln entdeckt, die auf 2000 - 2100 v. Chr., in die Zeit der Sumerer datiert werden. Es handelt sich um die ersten bekannten Schriften über Honig. Honig wurde in dieser Zeit auch häufig zu Kultzwecken und religiösen Zeremonien zum Beispiel als Grabbeigabe verwendet.
Die Griechen und Römer
In Griechenland entstand um 600 v. Chr. eine entwickelte Imkerei, die sogar gesetzlich geregelt war. Berühmte Persönlichkeiten wie Aristoteles und Hippokrates schrieben über die Eigenschaften des Honigs und seine Anwendung als Heilmittel. Die Römer nutzten Honig sowohl in der Küche als auch als Heilmittel. Die Bienenhaltung war im gesamten römischen Reich verbreitet und sehr profitabel.
Ein Leitlinie der Römischen Ärzte hieß: „Iss Honig und du bleibst gesund.“ Die Imkerei brachte im Römischen Reich soviel Profit ein, dass sich jeder römische Gutsherr wenigstens einen Bienensklaven, den Apiarius (Biene = Apis mellifica), hielt, der das Melarium (beliebte Frage bei Kreuzworträtseln: Bienenhaus im alten Rom), das Bienenhaus betreute.
Der Philosoph Aristoteles (384 - 322 vor Christus) verfasste das erste Fachbuch über die Bienenzucht: Erste naturwissenschaftliche Beobachtungen über Bienen und Honig sind von Aristoteles in seiner „natürlichen Geschichte“ (344 - 342 vor Christus) beschrieben:„ Die Biene sammelt die Säfte der Blüten mit ihrer Zunge und trägt sie in den Stock....Honig wird in den Mägen der Bienen gesammelt und von ihnen in die Wachszellen wieder ausgespuckt. Anfangs ist der Honig wie Wasser, erreicht aber im Laufe von 20 Tagen seine Konsistenz. Seine Quelle kann aus seinem Geschmack erkannt werden.“(Aristoteles). Der griechische Arzt und Lehrer Hippokrates von Kos (ca. 460 – ca. 375 v. Chr.) verordnete Honig bei Fieber, Verletzungen, Geschwüren und eiternden Wunden. Olympische Athleten tranken Honigwasser, um wieder schnell zu regenerieren. Die alten Griechen waren auch die ersten, die sich theoretisch mit dem Wesen der Biene, der Staatenbildung und der Honiggewinnung auseinandersetzten. Ihren Toten legten die Griechen Honig auch als Beigabe als Symbol für das ewige Leben mit ins Grab.
Bienenhaltung in Deutschland – Von den Germanen bis ins Mittelalter
Die Bienenhaltung auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands wurde archäologisch erstmals um 500 v. Chr.nachgewiesen. Für die Germanen war Honig eine „Götterspeise“, die sie vor allem in Form von Met, einem alkoholischen Getränk, konsumierten.
Die Rolle der Zeidler im Mittelalter
Im Mittelalter entwickelte sich aus dem Sammeln von Honig wilder und halbwilder Bienen ein eigener Berufsstand, der Zeidler. Dieser Berufszweig wurde erstmals im Jahr 748 in Bayern dokumentiert. In dieser Zeit galt Honig als Luxusgut, da Zucker noch nicht verbreitet war. Kirchen benötigten Honig für Kerzen und die Imprägnierung von Kleidung, während Wachs für das Versiegeln von Urkunden verwendet wurde.
Der Niedergang der Waldimkerei
Die Einfuhr von Rohrzucker aus Südamerika um 1660 führte zum Niedergang der Waldimkerei. Die ursprünglich wilde Bienenhaltung entwickelte sich in dieser Zeit zur domestizierten Imkerei. Die ersten Bienenzüchter nutzten umgestülpte Strohkörbe als Behausungen für die Bienen. Honig war damals so teuer, dass er nur den Wohlhabendenzugänglich war. Erst durch den Zuckerrübenanbau und die industrielle Verarbeitung wurde Zucker günstiger, wodurch der Honig an Bedeutung verlor.
Quellen des Honigs: Blütennektar und Honigtau
Honig wird aus zwei Hauptquellen gewonnen: Blütennektar und Honigtau. Je nach Ursprung unterscheidet man zwischen Blütenhonig (auch Nektarhonig genannt) und Honigtauhonig.
Nektar: Ursprung des Blütenhonigs
Nektar ist eine süße, aromatische Flüssigkeit, die von Pflanzen produziert wird, um Bienen und andere Bestäuber anzulocken. Die Nektarproduktion erfolgt in den sogenannten Nektarien, auch bekannt als Honigdrüsen. Diese Drüsen können entweder in den Blüten selbst (florale Nektarien) oder außerhalb der Blüten (extraflorale Nektarien) vorkommen.
Die Zusammensetzung des Nektars variiert je nach Pflanze, insbesondere der Zuckergehalt, der zwischen 8% und 76%liegen kann. Der durchschnittliche Zuckergehalt beträgt etwa 40%, wobei Nektar zu 95% aus Zuckerarten wie Saccharose, Fruktose und Glukose besteht. Jede Pflanze produziert dabei eine individuelle Mischung aus diesen Zuckern, die den Geschmack des Honigs beeinflusst.
Hauptzucker sind Saccharose (auch Haushaltszucker, Kristallzucker oder einfach Zucker genannt), Fructose (Fruchtzucker) und Glucose (Traubenzucker). Raps, Sonnenblumen, Löwenzahn, Akazien, Kastanien, Brombeeren und Luzernen enthalten einen mehrheitlichen Anteil an Fructose und Glucose. Wiesensalbei, Weißklee, Rotklee und Linden enthalten dagegen einen höheren Anteil an Saccharose.
Zusätzlich zu Zucker enthält Nektar wertvolle Vitamine sowie Mineralstoffe und Aromastoffe, die den Honig nährstoffreich machen. Folgende Vitamine wurden im Nektar nachgewiesen: Vitamin B1 (Thiamin), Vitamin B2 (Riboflavin), Vitamin B6 (Pyridoxon), Vitamin B3 (Niacin), Vitamin B5 (Pantothensäure), Vitamin B9 (Folsäure), Vitamin H (Biotin) und Vitamin C (Ascorbinsäure).
Welche Arten von Honig gibt es?
Die Honigverordnung von 2004 unterscheidet zwischen „nach Herkunft, Gewinnungsart, Angebotsform oder Zweckbestimmung ...folgende 9 Honigarten“:
1. Blütenhonig
Blütenhonig, gemäß der Honigverordnung von 2004, wird als Honig definiert, der „vollständig oder überwiegend aus dem Nektar von Pflanzen stammt“. Auch als Nektarhonig bezeichnet, entsteht er aus dem Blütennektar, den Pflanzen über ihre Nektarien absondern.
Sortenreiner Blütenhonig wie Lindenblütenhonig muss hauptsächlich vom Nektar einer bestimmten Pflanzenart stammen – in diesem Fall von Linden. Mischblütenhonig hingegen wird aus dem Nektar verschiedener Blüten gewonnen. Beispiele hierfür sind Frühjahrsblütenhonig, Sommerblütenhonig und Obstblütenhonig.
Der Geschmack und die Zusammensetzung von Mischblütenhonig können je nach Standort und Trachtpflanzen stark variieren. Um sortenreinen Honig, wie Rapshonig, zu erzeugen, platzieren Imker Bienenstöcke strategisch in der Nähe von Monokulturen, da Bienen als blütenstet gelten. Ein Honig darf als sortenrein bezeichnet werden, wenn der Nektaranteil einer spezifischen Blüte bei mindestens 90% liegt.
Die Nektarproduktion wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter Wetter, denBodenverhältnissen, Temperatur und Windverhältnisse. Besonders warme, feuchte Bedingungen fördern die Nektarproduktion, während kalte, trockene Winde sie hemmen.
2. Honigtauhonig
Honigtauhonig ist eine besondere Honigsorte, die laut der Honigverordnung von 2004 aus „vollständig oder überwiegend aus Exkreten von pflanzensaft-saugenden Insekten“ gewonnen wird.
Zu den Insekten, die Honigtauproduzieren, gehören Blattläuse, Schildläuse, Zikaden und Mottenschildläuse. Diese Insekten stechen mit ihrem Rüssel die Nährstoffleitbahnen (Phloem) von Pflanzen an und ernähren sich vom Pflanzensaft. Den überschüssigen Saft scheiden sie als Honigtau aus, der sich auf Blättern, Nadeln und Zweigen ablagert und von Bienen gesammelt wird.
Honigtauhonig ist im Vergleich zu Blütenhonig dunkler, enthält mehr Fruchtzucker und bleibt daher länger flüssig.
Man erlebt Honigtau als klebrige Substanz auf oder unter Bäumen und Sträucher, z.B. besonders störend auf Autoblechen, die im Sommer unter Bäumen gestanden haben. Besonders bestimmte Ahornarten, Ulmen, Eichen, Linden, Kirschen, Zwetschgen und Pflaumen, Tannen, Lärchen und Kiefern sollte man deshalb im Sommer meiden. Honigtau lagert sich auf Blättern, Nadeln und Zweigen ab und wird dort von Bienen aufgesammelt und im Bienenstock zu Honig verarbeitet.
Er wird vorwiegend in waldreichen Regionen wie dem Süden Deutschlands produziert, da dort viele Bäume wie Tannen, Lärchen, Kiefern, Eichen, Linden und Ulmen wachsen, auf denen sich Honigtau bildet.
Zu den Honigtauhonigen zählen die Waldhonige, Tannenhonige und Eukalyptushonige.
3. Wabenhonig oder Scheibenhonig
„ Waben- oder Scheibenhonig ist von Bienen in den gedeckelten, brutfreien Zellen der von ihnen frisch gebauten Honigwaben oder in Honigwaben aus feinen, ausschließlich aus Bienenwachs hergestellten gewaffelten Wachsblättern gespeicherter Honig, der in ganzen oder geteilten Waben gehandelt wird.“ (Honigverordnung von 2004)
Wabenhonig ist ein vollkommen naturbelassenerauch noch Honig. Er wird direkt in den Waben geerntet und nicht weiterverarbeitet, wodurch alle wertvollen Inhaltsstoffe vollständig erhalten bleiben. Da der Wabenhonig nicht erwärmt oder gefiltert wird, bleiben die Blütenpollen in der Wabe, was zu einem besonders intensiven und unverfälschten Honiggeschmack führt.
Die Imker ernten den Wabenhonig mitsamt der verdeckelten Wabe, die die Bienen selbst versiegeln. Dies garantiert, dass der Honig seine Nährstoffe und Aromen behält und nicht durch Hitze oder Verarbeitung beeinflusst wird. Wabenhonig enthält daher nicht nur Honig, sondern auch Bienenwachs und Pollen, die ihm seine einzigartige Textur und seinen Geschmack verleihen.
Allerdings sollten Pollenallergiker beim Verzehr von Wabenhonig vorsichtig sein, da die in der Wabe enthaltenen Pollen allergische Reaktionen auslösen oder verschlimmern können.
Scheibenhonig bezeichnet den Wabenhonig, der vollständig aus dem Naturwabenbau stammt, insbesondere beim Heidehonig. Bei dieser traditionellen Form des Honigs bauen die Bienen ihre Waben und Mittelwände selbst, ohne vorgefertigte Wachsplatten. In der konventionellen Imkerei ist es jedoch üblich, dass Imker vorgepresste Bienenwachsplatten als Mittelwände verwenden, insbesondere in nicht-bio-zertifizierten Imkereien.
Frischer Scheibenhonig kann in dünnen Scheiben geschnitten und direkt verzehrt werden. Das Wachs ist dabei unbedenklich und enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Enzyme, Fermente und Propolis. Manche Menschen kauen die Bienenwaben ähnlich wie Kaugummi oder Bonbons. Nach dem Kauen bleibt jedoch häufig etwas Wachs zurück, was als störend empfunden werden kann.
Es ist wichtig zu beachten, dass besonders in nicht-bio-zertifizierten Imkereien Rückstände von Bienenarzneimitteln, Pflanzenschutzmitteln und Umweltchemikalien im Wachs enthalten sein können. Daher sollten Verbraucher, die Wert auf höchste Reinheit legen, auf bio-zertifizierte Scheibenhonig-Produkte achten.
4. Tropfhonig
Tropfhonig wird laut der Honigverordnung von 2004 durch das Austropfen der entdeckelten, brutfreien Waben gewonnen. Bei dieser traditionellen Honigernte werden die Waben entdeckelt, so dass der Honig aus den Waben herausfließt. Damit möglichst viel Honig austritt, sollten die Waben stockwarm sein, also etwa eine Temperatur von 30°Chaben. Diese Methode eignet sich besonders gut für flüssige Honigsorten, während zähflüssiger Honig, wie etwa Heidehonig, nur schwer durch Austropfen gewonnen werden kann. In solchen Fällen muss der Imker die Waben leicht auf etwa 25°C erwärmen, um den Honig vollständig zu ernten.
- 5. Schleuderhonig
Schleuderhonig wird laut der Honigverordnung von 2004 durch das Schleudern der entdeckelten, brutfreien Waben gewonnen. Im Gegensatz zu Tropfhonig, bei dem der Honig durch das Auslaufen der Waben geerntet wird, wird bei Schleuderhonig eine spezielle Honigschleuder verwendet. Diese kann manuell oder elektrisch betrieben werden. Durch die Zentrifugalkraft wird der Honig aus den Waben herausgeschleudert.
Um das Fließverhalten des Honigs zu optimieren, wird er bei der Verarbeitung meist bis zu 40°C erwärmt. Dabei bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe größtenteils erhalten. Nach dem Schleudern werden feine Wachsteilchen und andere Fremdstoffe herausgefiltert. Der Honig wird dann für etwa einen Tag gelagert, damit sich Luftblasen, Pollen und Schaum an der Oberfläche absetzen können. Diese Verunreinigungen werden anschließend entfernt.
Ein besonderer Schritt bei der Herstellung von Schleuderhonig ist das Rühren, das den Honig in eine cremige Konsistenz bringt und grobe Zuckerkristalle zerkleinert und gleichmäßig verteilt. Flüssige Honigsorten wie Waldhonig werden in der Regel nicht gerührt, da sie aufgrund ihres niedrigen Glukosegehalts nicht so schnell kristallisieren.
Nach diesen Prozessen ist der Honig bereit für die Abfüllung in verkaufsfähige Behälter. Ein Vorteil des Schleuderhonigs ist, dass die Waben nach dem Schleudern wiederverwendet werden können.
6. Presshonig
Presshonig wird laut der Honigverordnung von 2004 durch das Pressen von brutfreien Waben gewonnen. Bei diesem Verfahren dürfen die Waben entweder gar nicht oder nur bis maximal 45°C erwärmt werden. Vor allem in der Korbimkerei und bei besonders fester oder zäher Konsistenz des Honigs wird das hydraulische Pressen angewendet. Dabei werden die entdeckelten Waben zunächst aus den Rahmen geschnitten, in Tücher gewickelt und anschließend in einer Presse ausgepresst.
Presshonig enthält im Vergleich zu anderen Honigarten wie Schleuderhonig einen 5- bis 6-mal höheren Pollenanteil sowie mehr Wachs, was ihn reicher an Nährstoffen wie Kohlenhydraten, Proteinen, Flavonoiden, Mineralstoffen und Ascorbinsäure macht. Zu den Mineralstoffen zählen unter anderem Kalium, Calcium, Magnesium, Natrium, Eisen, Lithium und Zink. Aufgrund dieser Zusammensetzung gilt Presshonig als besonders wertvoll, allerdings ist er auch weniger haltbar, da der höhere Pollen- und Wassergehalt die Lagerung erschwert.
Presshonig hat eine dunklere Farbe und einen leicht herben Geschmack. Da beim Pressen auch Bienenhaare, Wachsteile und andere Rückstände in den Honig gelangen können, muss er nachträglich gefiltert und gegebenenfalls leicht erwärmt werden. Allerdings gehen durch das Erwärmen einige der wertvollen Inhaltsstoffe verloren.
In Regionen wie der Lüneburger Heide ist Presshonig aufgrund der traditionellen Korbimkerei besonders verbreitet. Dort lässt sich der Heidehonig wegen seiner Konsistenz nicht mithilfe einer Honigschleuder gewinnen.
- 6. Gefilterter Honig
Gefilterter Honig ist eine spezielle Honigart, bei der der Honig durch intensive Filtrierung von anorganischen und organischen Fremdstoffen befreit wird, wobei vor allem die wertvollen Pollen in erheblichem Maße entfernt werden. Gemäß der Honigverordnung von 2004 darf dieser Honig nicht mehr einfach als "Honig" bezeichnet werden, sondern muss als „gefilterter Honig“ gekennzeichnet sein.
Die Filtration erfolgt durch engporige Siebe, wie Mikrofilter oder Kaffeefilter aus Papier, die unter hohem Druck eingesetzt werden. Dies unterscheidet sich vom üblichen Sieben, das in der Honigverarbeitung verwendet wird, um grobe Rückstände wie Wachsreste, Insektenbestandteile und Luftblasen zu entfernen, ohne die natürlichen Pollen herauszufiltern.
Gefilterter Honig wird oft als qualitativ minderwertiger angesehen, da die Pollen, die viele der gesundheitsfördernden Eigenschaften von Honig ausmachen, fehlen. Auch Mischungen, die gefilterten Honig enthalten, müssen entsprechend gekennzeichnet werden, um Transparenz für den Verbraucher zu gewährleisten.
- 7. Backhonig
Backhonig ist eine spezielle Honigart, die hauptsächlich für industrielle Zwecke oder als Zutat in verarbeiteten Lebensmitteln verwendet wird. Gemäß der Honigverordnung von 2004 wird Backhonig als Honig definiert, der einen Wassergehalt zwischen 20% und 23% aufweist, stark erhitzt wurde oder bereits in den Gärprozess übergegangen ist.
Im Gegensatz zu hochwertigem Honig, der unter dem Warenzeichen des Deutschen Imkerbundes verkauft wird, und dessen Wassergehalt maximal 18% betragen darf, besitzt Backhonig nicht mehr die wesentlichen Inhaltsstoffe eines unbehandelten Honigs. Eine Ausnahme bildet der Heidehonig, dessen Wassergehalt bis zu 21,4% betragen darf.
Backhonig muss gemäß den Vorschriften klar mit dem Hinweis „Nur zum Kochen und Backen“ oder der Bezeichnung „Backhonig“ gekennzeichnet sein, um Verbraucher über seine eingeschränkte Verwendung zu informieren.
Honigsorten – Definition und Trachtquellen
Gemäß § 3 (3) 1 der Honigverordnung kann ein Honig als Sortenhonig bezeichnet werden, wenn der Honig zu mindestens 60 % aus einer spezifischen Trachtquelle stammt. Diese Trachtquelle kann entweder die Blütentracht oder die Honigtautracht sein.
Blütentrachthonige
Bei Blütentrachthonigen gewinnen die Bienen den Honig aus dem Nektar von Blütenpflanzen. Zu den bekanntesten Sorten gehören:
- Akazienhonig
- Lindenblütenhonig
- Kleehonig
- Rapshonig
- Edelkastanienhonig
- Heidehonig
Honigtautrachthonige
Honigtautrachthonige stammen aus Honigtau, der von Insekten auf den Pflanzen hinterlassen wird. Zu diesen Sorten zählen:
- Lindenhonig
- Edelkastanienhonig
- Tannenhonig
- Waldhonig
Blütenstet und ortsstet sammeln
Ein Sortenhonig kann entstehen, wenn die Bienen den Nektar entweder blütenstet oder ortsstet sammeln:
- Blütenstet bedeutet, dass Bienen bevorzugt eine Pflanzenart wie Raps oder Klee anfliegen, weil diese ausreichend Nektar bietet.
- Ortsstet bezieht sich auf das Sammeln in einer bestimmten Region, wie einer Heide oder einem Wald, in dem es ausreichend Trachtquellen gibt, um die Bienen dort zu halten.
Dieser Unterschied bestimmt, welche Sorte Honig letztendlich im Bienenstock entsteht.
Lindenblütenhonig: Geschmack, Herkunft und Verwendung
Lindenblütenhonig ist ein einzigartiger Honig, der aus dem Nektar der Blüten von Sommer-, Winter- oder Silberlinden gewonnen wird. Im Gegensatz zum Lindenhonig, der zusätzlich Honigtau enthält, besteht dieser Honig fast ausschließlich aus Blütennektar, was ihn besonders macht. Ein geringer Anteil an Honigtau kann dennoch enthalten sein, was den Geschmack beeinflusst.
Aromatischer Geschmack und Farbe
Lindenblütenhonig zeichnet sich durch einen intensiven, aromatischen Geschmack aus, der durch den hohen Gehalt an ätherischen Ölen entsteht. Die Farbe reicht von hellgelb bis grünlichgelb:
- Heller Honig: Je heller der Honig, desto mehr Blütennektar enthält er. Dieser verleiht ihm eine minzig-frische Note mit einem Hauch von Zitrone.
- Dunklerer Honig: Ein höherer Honigtauanteil führt zu einem malzig-karamelligen Geschmack und einer dunkleren Farbe.
Konsistenz und Varianten
Lindenblütenhonig ist in der Regel flüssig, wird jedoch auch als cremige Variante angeboten. Dies hängt von der Weiterverarbeitung ab.
Verwendungstipps
Lindenblütenhonig passt hervorragend zu kräftigen Schwarztees wie Earl Grey und eignet sich perfekt zur Zubereitung von Salatdressings. Ein einfaches Dressing-Rezept besteht aus Lindenblütenhonig, Senf, Öl und Essig.
Rapshonig: Der meistproduzierte Honig in Deutschland
Rapshonig ist eine der am häufigsten produzierten Honigsorten in Deutschland, da die Rapsblüte eine der wichtigsten Nektarquellen für Honigbienen darstellt. Sein Geschmack variiert je nach Rapssorte von mild-süß bis leicht aromatisch, was ihn besonders bei Kindern beliebt macht.
Farbe und Konsistenz
Rapshonig zeichnet sich durch seine helle Farbe aus, die von weiß bis elfenbeinfarben reicht. Seine feincremige Konsistenz macht ihn angenehm streichfähig, selbst nach dem Kristallisationsprozess. Aufgrund seines hohen Glucosegehalts (41%) kristallisiert er relativ schnell aus, was ihn auch zur schnellen Energiequelle macht – ideal für Sportler.
Verwendung in der Küche
Dank seines milden Geschmacks ist Rapshonig hervorragend zum Süßen von Tee, Backwaren oder Desserts geeignet, da er den Eigengeschmack der Speisen nicht überdeckt.
Herkunft und Qualität
Rapshonig im BIOSONA-Onlineshop stammt aus Deutschland und trägt den Qualitätsnachweis „Deutsche Landwirtschaft“. Auf einigen Honigsorten findet sich auch der Hinweis „Mischung von Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern“, wobei diese Produkte oft aus Regionen wie China, Kanada oder Australien stammen, wo gentechnisch veränderter Raps verbreitet ist.
Akazienhonig: Der milde Honig aus der Robinienblüte
In Deutschland angebotener Akazienhonig müsste eigentlich als Robinienhonig bezeichnet werden, da er aus dem Nektar der Robinie (Robinia pseudoacacia), auch als Scheinakazie bekannt, gewonnen wird. Diese Bäume, oft fälschlicherweise als Akazien bezeichnet, ähneln echten Akazien durch ihre Rindenstruktur, gefiederten Blätter und großen weißen Blüten, sind jedoch nicht mit der Akazie verwandt. Echte Akazien findet man hauptsächlich in tropischen und subtropischen Regionen wie Australien, Afrika und Südeuropa.
Eigenschaften von Akazienhonig
- Lange flüssig: Aufgrund seines hohen Fruchtzuckergehalts (Fructose) bleibt Akazienhonig über einen langen Zeitraum flüssig und kristallisiert nur langsam.
- Nährstoffreich: Akazienhonig enthält neben Fructose und Glucose wertvolle Spurenelemente, Mineralstoffe, Vitamine sowie Inhibine und Serotonin.
- Farbe: Der Honig variiert in der Farbe von hellgelb bis goldgelb und schimmert im Licht oft leicht grünlich.
Geschmack und Verwendung
Dank seines milden und fein-süßen Geschmacks ist Akazienhonig vielseitig einsetzbar. Er eignet sich hervorragend zum Süßen von Tee, Fruchtsalaten oder als Topping für Waffeln, Pfannkuchen und Müsli.
Heidehonig: Der aromatische Honig aus der Heideblüte
Heidehonig wird hauptsächlich aus dem Nektar der Heidekrautarten Besenheide (Calluna vulgaris) und Glockenheide (Gattung Erica) gewonnen, die vorwiegend in den Heidegebieten Norddeutschlands wie der Lüneburger Heide, in Brandenburg und Sachsen-Anhalt vorkommen. Dieser besondere Honig wird auch in Ländern wie Frankreich und Spanien produziert, wo ebenfalls Besenheide wächst.
Besondere Gewinnung von Heidehonig
Die Ernte von Heidehonig ist aufwendig, da seine zähe, gelartige Konsistenz es schwierig macht, den Honig direkt aus den Waben zu schleudern. Der Imker muss die Waben zunächst auf etwa 25°C erwärmen, um den Honig flüssiger zu machen. Erst dann kann er geschleudert werden. Dieser zusätzliche Arbeitsschritt erklärt den höheren Preis von Heidehonig im Vergleich zu anderen Honigsorten.
Geschmack und Konsistenz
Heidehonig zeichnet sich durch ein intensives, herb-würziges Aroma mit einer malzigen Note aus. Seine Farben variieren von goldgelb über bernsteinfarben bis hin zu rotbraun, abhängig vom Jahrgang. Die Konsistenz reicht von dickflüssig bis hin zu einer fast geleeartigen Struktur, was auf den hohen Anteil an eiweißhaltigen Blütenpollenzurückzuführen ist. Diese dickflüssige Beschaffenheit bleibt auch bei längerer Lagerung erhalten.
Verwendung
Heidehonig eignet sich hervorragend zum Süßen von kräftigen Tees und ist eine perfekte Ergänzung beim Backen von Lebkuchen oder anderen würzigen Backwaren. Seine besondere Textur und sein intensives Aroma machen ihn zu einem beliebten Honig für Feinschmecker.
Tannenhonig: Aromatisch, harzwürzig und reich an Nährstoffen
Tannenhonig ist ein besonderer Honigtauhonig, der von Bäumen wie der Rottanne, Weißtanne, verschiedenen Kiefernarten und der Lärche stammt. Der im BIOSONA-Onlineshop angebotene Meisterhonig Tannenhonig stammt von Weißtannen aus dem Schwarzwald. Der Nektar wird nicht von Blüten gesammelt, sondern von den Bienen aus Honigtau gewonnen – einem Sekret, das von Insekten wie Blattläusen ausgeschieden und von den Bienen verarbeitet wird.
Aussehen und Geschmack
Tannenhonig besticht durch seine tiefdunkelbraune bis grünlich-schwarze Farbe und seinen kräftigen, aromatisch-harzwürzigen Geschmack. Im Gegensatz zu Blütenhonig kristallisiert er aufgrund des niedrigen Glucosegehalts nur sehr langsam aus und bleibt lange zähflüssig. Sein markanter, weniger süßer Geschmack macht ihn zu einer beliebten Wahl für Genießer, die intensivere Honigsorten bevorzugen.
Nährstoffreich und gesund
Im Vergleich zu Blütenhonig enthält Tannenhonig eine größere Menge an Spurenelementen, Mineralstoffen und ätherischen Ölen. Diese besonderen Inhaltsstoffe, darunter die Enzyme Glucoseoxidase und Katalase, machen ihn zu einem wertvollen Nahrungsmittel. Durch seinen höheren Säuregehalt schmeckt Tannenhonig weniger süß, was ihn besonders von Frühlings- und Sommerblütenhonigen unterscheidet.
Verwendung in der Küche
Tannenhonig verleiht Lebkuchen, Honigprinten und anderen weihnachtlichen Backwaren sein einzigartig süß-würziges Aroma. Auch als Brotaufstrich oder zum Verfeinern von würzigen Gerichten ist er eine delikate Ergänzung.
Waldhonig: Kräftiger Honig aus dem Honigtau von Laub- und Nadelbäumen
Waldhonig, auch bekannt als Honigtauhonig, wird nach den Richtlinien des Deutschen Imkerbundes ausschließlich aus Honigtau gewonnen, der vollständig in Wäldern gesammelt wird. Der Honigtau stammt von Schild- und Rindenläusen, die vor allem auf den Blättern von Laubbäumen wie Eiche, Linde und Ahorn leben. Die Erntemenge von Waldhonig hängt stark von den Wetterbedingungen ab, da starke Regenfälle die Läuse von den Blättern spülen können, was die Produktion verringert.
Aussehen und Geschmack
Waldhonig ist bekannt für seine kräftige bis leicht herbe, malzige Note. Die Farbe variiert je nach Ernte von hell- bis dunkelbraun, und das Aroma kann je nach Herkunft des Honigtaus unterschiedlich ausfallen. Der Waldhonig von Meisterhonig wird in cremiger und flüssiger Konsistenz angeboten. Frisch geernteter Honig ist aufgrund des hohen Fruchtzuckergehalts zunächst flüssig, wird jedoch durch regelmäßiges Rühren zu einem feincremigen Produkt.
Nährstoffreicher Honig
Waldhonig ist besonders reich an Mineralstoffen, Spurenelementen, Enzymen und ätherischen Ölen. Er enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe, die ihn von Blütenhonigen unterscheiden.
Herkunft
Der Waldhonig von Meisterhonig stammt aus bekannten Ernteregionen wie dem Werra-Meißner Kreis entlang des Kaufunger Waldes, dem Schwäbischen Wald und dem Schwarzwald. Diese Regionen bieten ideale Bedingungen für die Honigproduktion, was sich in der hohen Qualität des Honigs widerspiegelt.
Verwendung in der Küche
Waldhonig eignet sich hervorragend zum Glasieren von Braten, zur Verfeinerung von Marinaden oder als Zutat in Salatsaucen. Sein kräftiges Aroma verleiht Gerichten eine besondere Note und wird von Feinschmeckern hoch geschätzt.
Die Zusammensetzung von Honig
Honig besteht zu etwa 80% aus verschiedenen Zuckerarten und rund 16-17% aus Wasser. Die Zuckerarten stammen zum Teil aus den gesammelten Rohstoffen der Bienen, während andere Zuckerarten durch Enzyme der Bienen gebildet werden. Der Zucker im Honig setzt sich aus verschiedenen Arten zusammen, darunter die Einfachzucker Glucose (Traubenzucker)und Fructose (Fruchtzucker), der Zweifachzucker Saccharose (Rohr-, Rüben-, Haushaltszucker) sowie Maltose und der Dreifachzucker Melezitose.
Zuckergehalt je nach Honigsorte
Der Anteil an Glucose und Fructose variiert je nach Honigsorte. Honige, reich an Fructose, bleiben länger flüssig, während ein höherer Glucosegehalt den Honig schneller kristallisieren lässt. Typische Blütenhonige wie Akazienhonig haben einen hohen Fructosegehalt und bleiben daher länger flüssig. Honige mit mehr Glucose, wie Rapshonig, kristallisieren schneller.
Weitere Inhaltsstoffe im Honig
Neben Zucker enthält Honig nur 2% andere Nährstoffe, wie Aminosäuren, Proteine, Mineralstoffe und Aromastoffe. Der Säuregehalt ist bei Honigtauhonigen wie Tannenhonig und Waldhonig höher als bei Blütenhonigen, was sie weniger süß erscheinen lässt. Zusätzlich enthalten Honigtauhonige mehr Mineralstoffe als Blütenhonige.
Blütenhonig Waldhonig
Alle Angaben in g/ 100 g: Durchschnitt Durchschnitt
Wasser 17,2 16,3
Zucker, total 79,7 80,5
- davon Einfachzucker
- Fructose 38,2 31,8
- Glucose 31,3 26,1
- davon Zweifachzucker
- Saccharose 0,7 0,5
- Andere Zweifachzucker 5,0 4,0
(z.B. Maltose, Turanose,etc.)
- davon Dreifachzucker
- Melezitose < 0,1 4,0
- Erlose 0,8 1,0
- andere Dreifachzucker 0,5 3,0
Mineralstoffe 0,2 0,9
Aminosäuren, Proteine 0,3 0,6
Säuren 0,5 1,1
PH -wert 3,9 5,2
Alle Angaben in mg/100 g: Mineralstoffgehalt von Honig
Kalium 20 – 150
Natrium 1,6 – 17
Calcium 4 – 30
Magnesium 0,7 – 13
Eisen 0,03 – 4
Zink 0,05 – 2
Mangan 0,02 – 1
Chrom 0,01 – 0,03
Kobalt 0,00 – 0,05
Nickel 0,03 – 0,13
Aluminium 0,3 – 6
Kupfer 0,02 – 0,6
Quelle: Schweizerisches Lebensmittelbuch: Kapital 23A. Honig. Bern: Eidgenösssische Druck- und Materialzentrale
Vitamingehalt von Honig
Thiamin (Vitamin B 1) 0,00 – 0,01
Riboflavin (Vitamin B 2) 0,01 – 0,02
Pyridoxin (Vitamin B 6) 0,01 – 0,32
Niacin (früher Vitamin B3) 0,10 – 0,20
Panthothensäure (Vitamin B5) 0,02 – 0,11
Ascorbinsäure (Vitamin C) 2,2 – 2,5
Phyllochinon (Vitamin K) ca. 0,025
Ist Honig gesund?
Honig ist ein beliebter natürlicher Süßstoff – doch ist er auch gesünder als herkömmlicher Haushaltszucker? Hier sind einige Fakten, die helfen, diese Frage zu beantworten.
Kaloriengehalt: Honig vs. Zucker
Honig enthält im Durchschnitt 300 kcal pro 100 Gramm, während Haushaltszucker etwa 390 kcal pro 100 Grammliefert. Durch den höheren Wassergehalt von Honig, der bei Blüten- und Honigtauhonigen ca. 16-17% beträgt, kann man beim Süßen mit Honig Kalorien sparen.
Süßegrad: Abhängig von der Tracht
Der Süßegrad des Honigs variiert stark je nach seiner Tracht (pflanzliche Quelle). Blütenhonige wie Raps-, Akazien- oder Frühjahrsblütenhonig schmecken in der Regel süßer als Honigtauhonige. Der höhere Anteil an Fructose (Fruchtzucker) im Vergleich zu Glucose sorgt dafür, dass Honig oft süßer als Zucker empfunden wird.
Glykämischer Index (GI) von Honig
Der Glykämische Index (GI) gibt an, wie schnell der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr ansteigt. Je niedriger der GI ist, desto langsamer steigt der Blutzuckerspiegel an. Zucker hat einen GI von 65, während der GI von Honig von seiner Zusammensetzung abhängt. Zum Beispiel:
- Waldhonig: Enthält einen höheren Anteil an Melezitose, was den GI auf ca. 89 steigen lässt, also höher als bei Haushaltszucker.
- Lindenblütenhonig, Akazienhonig, Heidehonig und Edelkastanienhonig haben einen niedrigeren GI als Zucker, was den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen lässt als bei Zucker.
- Rapshonig hat mit einem GI von 64 einen ähnlichen Wert wie Zucker.
Zusammenfassung: Ist Honig gesünder als Zucker?
Honig enthält im Vergleich zu Zucker weniger Kalorien und hat einen niedrigeren glykämischen Index, je nach Sorte. Er enthält auch Spurenelemente, Mineralstoffe und Antioxidantien, die Zucker fehlen. Diese Eigenschaften machen Honig zu einer gesünderen Alternative, vor allem in Maßen.
Antibakterielle Wirkung von Honig
Honig ist nicht nur ein natürlicher Süßstoff, sondern wird auch wegen seiner antibakteriellen Eigenschaften geschätzt. Diese beruhen auf verschiedenen keimhemmenden Stoffen, sogenannten Inhibinen, die zum Großteil von den Bienen selbst beigefügt werden. Zu den wichtigsten antibakteriellen Substanzen zählen Wasserstoffperoxid und Methylglyoxal (MGO). Besonders der Manuka-Honig ist für seinen hohen MGO-Gehalt bekannt, jedoch weisen auch Honigtauhonige wie Tannenhonig, Buchweizenhonig und Kastanienhonig höhere MGO-Werte auf. Es ist jedoch zu beachten, dass die antibakterielle Wirkung innerhalb einer Honigsorte stark schwanken kann. Lediglich der Manuka-Honig weist auf jeder Verpackung den jeweiligen MGO-Wert aus.
Honig gegen Karies
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung kann übermäßiger Honigkonsum Karies verursachen. Dennoch schneidet Honig im Vergleich zu Haushaltszucker besser ab, da er keimhemmende Stoffe wie Glucoseoxidase und Propolis-Spuren enthält, die das Bakterienwachstum hemmen können.
Vitamine und Mineralstoffe im Honig
Obwohl Honig geringe Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen enthält, sind diese für die Ernährung des Menschen nur von geringer Bedeutung (siehe Abschnitt „Zusammensetzung des Honigs“).
Flavonoide im Honig
Honig enthält auch Flavonoide, die zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen. Diese werden gelegentlich als gesundheitsfördernd bezeichnet, jedoch gibt es keine ausreichenden Studien, die diese Wirkung belegen. Der Flavonoidgehalt liegt zwischen 3 – 20 mg pro kg Honig, was für eine wesentliche Bedeutung in der Ernährung zu gering ist.
Honig zur Wundbehandlung
Honigsorten aus dem Lebensmittelhandel sollte nicht zur Wundbehandlung verwendet werden, da er Keime und Bakteriensporen enthalten kann, die Wunden infizieren können und den gefährlichen Wundbotulismus verursachen können. Zur Behandlung von Wunden gibt es in der Apotheke spezielle medizinische Honige, der mit Hilfe von Gammastrahlen sterilisiert wird. Im Gegensatz zur Sterilisation durch Erhitzung werden bei der Behandlung mit Gammastrahlen die Enzyme nicht zerstört, die die Heilwirkung des medizinischen Honigs bewirken.
Fazit: Ist Honig gesund?
Obwohl Honig allgemein als gesund gilt, gibt es keine wissenschaftliche Studien, die diese Annahme vollständig bestätigen. Vor allem der Manuka-Honig hebt sich durch seine starken antibakteriellen Eigenschaften hervor.
Honig hilft bei Erkältung und Husten
Honig gilt seit Jahrhunderten als bewährtes Hausmittel bei Erkältung und Husten. Doch wie wirksam ist er wirklich bei Infektionen der oberen Atemwege? Eine systematische Analyse und Meta-Studie von 14 Studien, durchgeführt von Hibatullah Abuelgasim und einem Team der Oxford Medical School, zeigt: Honig kann sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern ab einem Jahr Husten und Erkältungssymptome wirksam lindern. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass Honig in vielen Fällen wirksamer ist als nicht-verschreibungspflichtige Medikamente.
Egal ob pur, in Wasser oder mit Milch gemischt – die Einnahme von Honig kann die Genesungszeit um bis zu zwei Tage verkürzen. Der enthaltene Fruchtzucker beruhigt den Hals, während antibakterielle Substanzen wie Wasserstoffperoxid die Heilung unterstützen. Besonders bei Kindern ist Honig eine natürliche Alternative zu chemischen Hustenmitteln.
(Quelle: British Medical Journal, Ausgabe 10/2020)
Vorteile von Honig bei Erkältungen:
- Natürliche Linderung von Husten und Halsschmerzen
- Verkürzt die Genesungszeit um bis zu 2 Tage
- Für Erwachsene und Kinder ab 1 Jahr geeignet
Fazit: Honig ist eine natürliche und wirksame Möglichkeit, die Symptome von Erkältungen und Husten zu lindern. Dabei ist er oft wirksamer als herkömmliche Hustenmedikamente und kann sicher von Kindern (ab 1 Jahr) und Erwachsenen eingenommen werden.
Honig: Nicht für Kinder unter 1 Jahr!
Honig sollte Kindern unter 1 Jahr nicht gegeben werden, da dies das Risiko von Säuglingsbotulismus erhöht. Diese seltene, aber potenziell lebensbedrohliche Nahrungsmittelvergiftung kann bei Säuglingen auftreten und muss ernst genommen werden.
Was ist Säuglingsbotulismus?
Säuglingsbotulismus wird durch die Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum verursacht. Diese Sporen können in Honig vorkommen und ein gefährliches Gift produzieren, das zu schweren Muskellähmungen führen kann. Bei Säuglingen kann dies die Atem- und Schluckmuskulatur beeinträchtigen, was im schlimmsten Fall zum Tod führen kann.
Wichtige Hinweise:
- Lebensbedrohliches Risiko: Säuglingsbotulismus ist selten, aber die Auswirkungen sind gravierend.
- Sicherheitsvorkehrungen: Um das Risiko zu vermeiden, sollte Honig in der Ernährung von Kleinkindern vermieden werden.
Allergiker aufgepasst: Vorsicht bei der Desensibilisierung mit Honig!
Pollenallergiker wird häufig geraten, Honig zur Desensibilisierung zu verwenden. Diese Annahme ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, da es keine wissenschaftlichen Beweise für die Wirksamkeit dieser Methode gibt.
Warum Honig nicht als Desensibilisierungsmethode geeignet ist
- Fehlende Analyse der Pollen: Bei Honig wird die Art und Konzentration der enthaltenen Blütenpollen nicht analysiert oder ausgewiesen. Das bedeutet, dass das Immunsystem möglicherweise nicht auf die Pollen reagiert, wenn deren Konzentration im Honig zu gering ist.
- Risiko einer verstärkten Allergie: Ist die Pollenkonzentration zu hoch, kann dies die Allergie sogar verstärken.
- Variabilität der Pollenarten: Die Pollenarten in Honig variieren je nach Pflanzenart und Region. Das bedeutet, dass Honig Pollen enthalten kann, auf die man nicht allergisch ist, aber auch solche, die eine Reaktion auslösen können.
Fazit
Für Allergiker ist es ratsam, vorsichtig mit der Verwendung von Honig als Desensibilisierungsmittel umzugehen. Bevor man neue Methoden zur Linderung von Allergiesymptomen ausprobiert, sollte man sich stets an einen Facharzt oder Allergologen wenden.
Wie wird Honig richtig gelagert?
Honig kann bei optimaler Lagerung über mehrere Jahre hinweg ohne nennenswerte Qualitätseinbußen aufbewahrt werden. Um die Haltbarkeit und Qualität von Honig zu maximieren, sollten folgende Faktoren beachtet werden:
Einflussfaktoren auf die Haltbarkeit von Honig
- Wärme: Hohe Temperaturen schädigen die empfindlichen Enzyme im Honig, insbesondere die Invertase. Diese spielt eine wichtige Rolle beim Zerlegen des Zweifachzuckers Saccharose in die Einfachzucker Fructose und Glucose.
- Licht: Lichteinfall kann die Inhibinwirkung von Honig verringern, was dessen antibakterielle Eigenschaften beeinträchtigen kann.
- Feuchtigkeit: Honig ist hygroskopisch, was bedeutet, dass er Feuchtigkeit anzieht. Ein höherer Feuchtigkeitsgehalt fördert den Gärungsprozess, der die Qualität des Honigs beeinträchtigen kann.
Optimale Lagerbedingungen für Honig
- Temperatur: Die Lagertemperatur sollte idealerweise nicht über 15°C liegen. Höhere Temperaturen (über 25°C) können zu einer Entmischung führen und den Gärungsprozess beschleunigen.
- Gefäß: Verwenden Sie ein luftdicht verschlossenes Gefäß, um zu verhindern, dass Honig fremde Gerüche annimmt.
- Lagerort: Der beste Ort zur Lagerung ist ein dunkler, trockener Keller oder ein temperaturstabiler Vorratsschrank (optimal 15°C). Die Luftfeuchtigkeit sollte unter 60 % liegen, um die Qualität zu erhalten.
Hinweise zur Kristallisation
Wenn Honig kristallisiert, ist das unbedenklich und er kann weiterhin verzehrt werden. Sollte er jedoch zu fest geworden sein, kann er durch ein lauwarmes Wasserbad innerhalb von ca. 30 Minuten wieder verflüssigt werden. Achten Sie darauf, ihn nicht über 40°C zu erhitzen. Ist die Temperatur höher als 40°C, werden die hitzeempfindlichen Enzyme des Honigs zerstört. Erhalten bleiben aber die Mineralstoffe sowie die hitzebeständigen Vitamine.
Fazit
Durch die richtige Lagerung können Sie die Haltbarkeit und Qualität Ihres Honigs erheblich verlängern. Beachten Sie die genannten Bedingungen, um den vollen Geschmack und die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Honigs zu bewahren.
Fenster schließen Honig – das älteste Süßungsmittel der Welt
Honig ist eines der ältesten bekannten Süßungsmittel der Menschheitsgeschichte. Bereits im alten Ägypten, etwa zur Zeit von König Ramses II. (1279–1213 v. Chr.), galt Honig als so wertvoll, dass er nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch als Zahlungsmittel genutzt wurde. Heute erfreut sich Honig weltweit großer Beliebtheit, und besonders in Deutschland gehört er zu den bevorzugten Brotaufstrichen.
Honigkonsum in Deutschland
Der durchschnittliche Honigverbrauch in Deutschland betrug im Jahr 2020 etwa 1,06 Kilogramm pro Person. Damit ist Honig, nach Marmeladen, der zweithäufigste Brotaufstrich, noch vor Nuss- und Nougatcremes. Mehr als 20 Millionen Deutsche greifen mindestens einmal pro Woche zu diesem natürlichen Süßungsmittel. Honig ist nicht nur auf Brot beliebt, sondern wird auch häufig als gesunde Alternative zu Zucker in Tee, Milch, Müsli und Joghurt verwendet.
Honigproduktion in Deutschland
Laut dem Deutschen Imkerbund (2023) gibt es in Deutschland etwa 143.000 Imker und Imkerinnen, die mit rund 964.000 Millionen Bienenvölkern jährlich zwischen 15.000 und 25.000 Tonnen Honig produzieren. Dabei betreiben weniger als ein Prozent der Imker die Imkerei professionell. Die meisten Honige in Deutschland stammen somit aus der Hobbyimkerei. Im Durchschnitt hält jeder Imker etwa 6,7 Bienenvölker.
Was ist Honig? – Definition und Eigenschaften
Honig ist laut der deutschen Honigverordnung von 2004 ein natursüßes Produkt, das von Honigbienen erzeugt wird. Dabei sammeln die Bienen Nektar von Pflanzen oder sich auf lebendern Pflanzenteile befindende Sekrete sowie Exkrete von an Pflanzen saugenden Insekten. Diese Stoffe werden mit eigenen Enzymen der Bienen kombiniert, umgewandelt, dehydratisiert und in die Waben des Bienenstocks eingelagert und gereift.
Zusammensetzung von Honig:
Honig besteht hauptsächlich aus verschiedenen Zuckerarten, vor allem Fruktose und Glukose. Zusätzlich enthält er:
- Organische Säuren
- Enzyme
- Feste Partikel, die beim Nektarsammeln aufgenommen werden.
Farbe und Konsistenz:
Die Farbe von Honig reicht von hell bis dunkelbraun. Je nach botanischer Herkunft kann Honig flüssig, dickflüssig oder kristallin sein. Der Geschmack und das Aroma werden durch die Pflanzen bestimmt, von denen der Nektar stammt.
Honig: Regional und Bio – Nachhaltigkeit bei BIOSONA
Bei BIOSONA legen wir großen Wert auf nachhaltige und regionale Produkte mit einem möglichst kleinen CO2-Fußabdruck. Deshalb bieten wir vorwiegend Honig aus deutscher Produktion an. Wann immer möglich, stammt unser Honig von Bio-Imkereien, die nach den strengen Standards von Bioland, Naturland oder Demeter arbeiten.
Warum Bio-Honig aus Deutschland?
Ein entscheidender Grund, sich für Bio-Honig aus deutscher Produktion zu entscheiden, sind die Ergebnisse einer Langzeitstudie des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) von 2007 bis 2011. Diese Studie ergab, dass in bayrischem Honig keine Rückstände von Antibiotika gefunden wurden. Im Vergleich dazu enthielten 6 von 48 Proben ausländischen Bio-Honigs geringe Mengen an Antibiotika. Bei Nicht-Bio-Honig war die Belastung noch höher: 23 von 64 Proben wiesen Antibiotika-Rückstände auf.
Vorteile von regionalem Bio-Honig:
- Nachhaltigkeit: Kurze Transportwege reduzieren den CO2-Ausstoß.
- Gesundheitliche Unbedenklichkeit: Deutsche Bio-Honige sind nachweislich frei von Antibiotika-Rückständen.
- Qualität: Die Standards von Bioland, Naturland und Demeter garantieren eine besonders schonende und ökologische Imkerei.
Geschichte des Honigs – Von der Antike bis zur Moderne
Der Begriff Honig leitet sich vermutlich vom indogermanischen Wort „kenako“ ab, was goldfarben bedeutet. Im Althochdeutschen wurde daraus „honang“, woraus sich in vielen Sprachen Begriffe wie „honey“ (Englisch) und „honing“ (Niederländisch) entwickelten. Im Lateinischen bezeichnete das Wort „mel“ den Honig, was sich in der wissenschaftlichen Bezeichnung der Honigbiene (Apis mellifica) widerspiegelt.
Die Anfänge der Honigernte
Die erste bildliche Darstellung von Honigjägern stammt aus der Araña-Höhle in der spanischen Provinz Valencia und wird auf 10.000 bis 6.000 v. Chr. datiert. Ursprünglich wurde Honig von wilden Bienenvölkern geerntet. Bereits im 7. Jahrtausend v. Chr. begannen Menschen in Anatolien mit der Domestikation von Bienen zur Honiggewinnung.
Honig in der Antike
Im antiken Ägypten, Indien und China wurde Honig als „göttlicher Nektar“ verehrt. Unter den Ägyptern wurde Honig zum Handelsgut und Zahlungsmittel. Hohe Beamte erhielten Honig als Teil ihres Gehalts. Ein Topf Honig hatte den Wert eines Esels oder eines Rindes. Ab ca. 3.200 v.Chr. tauchten in der Hieroglyphenschrift Bienen als Symbol der Pharaonen auf. Auch zierte die Biene das Siegel der Königin Hatschepsut. Da die Ägypter auch bereits den direkten positiven Einfluss der Bienenhaltung auf die landwirtschaftliche Produktion von Obst und Gemüse erkannten, wurden die Bienenstöcke systematisch in die Nähe von landwirtschaftlichen Flächen zur Obst- und Gemüseproduktion transportiert. Daraus entstand das Gewerbe der Wanderimker, das es bis heute auf dem Nil noch gibt.
Besonders interessant: Bereits 2.500 v. Chr. transportierten Wanderimker in Ägypten ihre Bienenvölker per Boot zu landwirtschaftlichen Flächen, um die Bestäubung sicherzustellen.
Im Irak wurden Honigrezepte für Salben und Heilmittel auf Tontafeln entdeckt, die auf 2000 - 2100 v. Chr., in die Zeit der Sumerer datiert werden. Es handelt sich um die ersten bekannten Schriften über Honig. Honig wurde in dieser Zeit auch häufig zu Kultzwecken und religiösen Zeremonien zum Beispiel als Grabbeigabe verwendet.
Die Griechen und Römer
In Griechenland entstand um 600 v. Chr. eine entwickelte Imkerei, die sogar gesetzlich geregelt war. Berühmte Persönlichkeiten wie Aristoteles und Hippokrates schrieben über die Eigenschaften des Honigs und seine Anwendung als Heilmittel. Die Römer nutzten Honig sowohl in der Küche als auch als Heilmittel. Die Bienenhaltung war im gesamten römischen Reich verbreitet und sehr profitabel.
Ein Leitlinie der Römischen Ärzte hieß: „Iss Honig und du bleibst gesund.“ Die Imkerei brachte im Römischen Reich soviel Profit ein, dass sich jeder römische Gutsherr wenigstens einen Bienensklaven, den Apiarius (Biene = Apis mellifica), hielt, der das Melarium (beliebte Frage bei Kreuzworträtseln: Bienenhaus im alten Rom), das Bienenhaus betreute.
Der Philosoph Aristoteles (384 - 322 vor Christus) verfasste das erste Fachbuch über die Bienenzucht: Erste naturwissenschaftliche Beobachtungen über Bienen und Honig sind von Aristoteles in seiner „natürlichen Geschichte“ (344 - 342 vor Christus) beschrieben:„ Die Biene sammelt die Säfte der Blüten mit ihrer Zunge und trägt sie in den Stock....Honig wird in den Mägen der Bienen gesammelt und von ihnen in die Wachszellen wieder ausgespuckt. Anfangs ist der Honig wie Wasser, erreicht aber im Laufe von 20 Tagen seine Konsistenz. Seine Quelle kann aus seinem Geschmack erkannt werden.“(Aristoteles). Der griechische Arzt und Lehrer Hippokrates von Kos (ca. 460 – ca. 375 v. Chr.) verordnete Honig bei Fieber, Verletzungen, Geschwüren und eiternden Wunden. Olympische Athleten tranken Honigwasser, um wieder schnell zu regenerieren. Die alten Griechen waren auch die ersten, die sich theoretisch mit dem Wesen der Biene, der Staatenbildung und der Honiggewinnung auseinandersetzten. Ihren Toten legten die Griechen Honig auch als Beigabe als Symbol für das ewige Leben mit ins Grab.
Bienenhaltung in Deutschland – Von den Germanen bis ins Mittelalter
Die Bienenhaltung auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands wurde archäologisch erstmals um 500 v. Chr.nachgewiesen. Für die Germanen war Honig eine „Götterspeise“, die sie vor allem in Form von Met, einem alkoholischen Getränk, konsumierten.
Die Rolle der Zeidler im Mittelalter
Im Mittelalter entwickelte sich aus dem Sammeln von Honig wilder und halbwilder Bienen ein eigener Berufsstand, der Zeidler. Dieser Berufszweig wurde erstmals im Jahr 748 in Bayern dokumentiert. In dieser Zeit galt Honig als Luxusgut, da Zucker noch nicht verbreitet war. Kirchen benötigten Honig für Kerzen und die Imprägnierung von Kleidung, während Wachs für das Versiegeln von Urkunden verwendet wurde.
Der Niedergang der Waldimkerei
Die Einfuhr von Rohrzucker aus Südamerika um 1660 führte zum Niedergang der Waldimkerei. Die ursprünglich wilde Bienenhaltung entwickelte sich in dieser Zeit zur domestizierten Imkerei. Die ersten Bienenzüchter nutzten umgestülpte Strohkörbe als Behausungen für die Bienen. Honig war damals so teuer, dass er nur den Wohlhabendenzugänglich war. Erst durch den Zuckerrübenanbau und die industrielle Verarbeitung wurde Zucker günstiger, wodurch der Honig an Bedeutung verlor.
Quellen des Honigs: Blütennektar und Honigtau
Honig wird aus zwei Hauptquellen gewonnen: Blütennektar und Honigtau. Je nach Ursprung unterscheidet man zwischen Blütenhonig (auch Nektarhonig genannt) und Honigtauhonig.
Nektar: Ursprung des Blütenhonigs
Nektar ist eine süße, aromatische Flüssigkeit, die von Pflanzen produziert wird, um Bienen und andere Bestäuber anzulocken. Die Nektarproduktion erfolgt in den sogenannten Nektarien, auch bekannt als Honigdrüsen. Diese Drüsen können entweder in den Blüten selbst (florale Nektarien) oder außerhalb der Blüten (extraflorale Nektarien) vorkommen.
Die Zusammensetzung des Nektars variiert je nach Pflanze, insbesondere der Zuckergehalt, der zwischen 8% und 76%liegen kann. Der durchschnittliche Zuckergehalt beträgt etwa 40%, wobei Nektar zu 95% aus Zuckerarten wie Saccharose, Fruktose und Glukose besteht. Jede Pflanze produziert dabei eine individuelle Mischung aus diesen Zuckern, die den Geschmack des Honigs beeinflusst.
Hauptzucker sind Saccharose (auch Haushaltszucker, Kristallzucker oder einfach Zucker genannt), Fructose (Fruchtzucker) und Glucose (Traubenzucker). Raps, Sonnenblumen, Löwenzahn, Akazien, Kastanien, Brombeeren und Luzernen enthalten einen mehrheitlichen Anteil an Fructose und Glucose. Wiesensalbei, Weißklee, Rotklee und Linden enthalten dagegen einen höheren Anteil an Saccharose.
Zusätzlich zu Zucker enthält Nektar wertvolle Vitamine sowie Mineralstoffe und Aromastoffe, die den Honig nährstoffreich machen. Folgende Vitamine wurden im Nektar nachgewiesen: Vitamin B1 (Thiamin), Vitamin B2 (Riboflavin), Vitamin B6 (Pyridoxon), Vitamin B3 (Niacin), Vitamin B5 (Pantothensäure), Vitamin B9 (Folsäure), Vitamin H (Biotin) und Vitamin C (Ascorbinsäure).
Welche Arten von Honig gibt es?
Die Honigverordnung von 2004 unterscheidet zwischen „nach Herkunft, Gewinnungsart, Angebotsform oder Zweckbestimmung ...folgende 9 Honigarten“:
1. Blütenhonig
Blütenhonig, gemäß der Honigverordnung von 2004, wird als Honig definiert, der „vollständig oder überwiegend aus dem Nektar von Pflanzen stammt“. Auch als Nektarhonig bezeichnet, entsteht er aus dem Blütennektar, den Pflanzen über ihre Nektarien absondern.
Sortenreiner Blütenhonig wie Lindenblütenhonig muss hauptsächlich vom Nektar einer bestimmten Pflanzenart stammen – in diesem Fall von Linden. Mischblütenhonig hingegen wird aus dem Nektar verschiedener Blüten gewonnen. Beispiele hierfür sind Frühjahrsblütenhonig, Sommerblütenhonig und Obstblütenhonig.
Der Geschmack und die Zusammensetzung von Mischblütenhonig können je nach Standort und Trachtpflanzen stark variieren. Um sortenreinen Honig, wie Rapshonig, zu erzeugen, platzieren Imker Bienenstöcke strategisch in der Nähe von Monokulturen, da Bienen als blütenstet gelten. Ein Honig darf als sortenrein bezeichnet werden, wenn der Nektaranteil einer spezifischen Blüte bei mindestens 90% liegt.
Die Nektarproduktion wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter Wetter, denBodenverhältnissen, Temperatur und Windverhältnisse. Besonders warme, feuchte Bedingungen fördern die Nektarproduktion, während kalte, trockene Winde sie hemmen.
2. Honigtauhonig
Honigtauhonig ist eine besondere Honigsorte, die laut der Honigverordnung von 2004 aus „vollständig oder überwiegend aus Exkreten von pflanzensaft-saugenden Insekten“ gewonnen wird.
Zu den Insekten, die Honigtauproduzieren, gehören Blattläuse, Schildläuse, Zikaden und Mottenschildläuse. Diese Insekten stechen mit ihrem Rüssel die Nährstoffleitbahnen (Phloem) von Pflanzen an und ernähren sich vom Pflanzensaft. Den überschüssigen Saft scheiden sie als Honigtau aus, der sich auf Blättern, Nadeln und Zweigen ablagert und von Bienen gesammelt wird.
Honigtauhonig ist im Vergleich zu Blütenhonig dunkler, enthält mehr Fruchtzucker und bleibt daher länger flüssig.
Man erlebt Honigtau als klebrige Substanz auf oder unter Bäumen und Sträucher, z.B. besonders störend auf Autoblechen, die im Sommer unter Bäumen gestanden haben. Besonders bestimmte Ahornarten, Ulmen, Eichen, Linden, Kirschen, Zwetschgen und Pflaumen, Tannen, Lärchen und Kiefern sollte man deshalb im Sommer meiden. Honigtau lagert sich auf Blättern, Nadeln und Zweigen ab und wird dort von Bienen aufgesammelt und im Bienenstock zu Honig verarbeitet.
Er wird vorwiegend in waldreichen Regionen wie dem Süden Deutschlands produziert, da dort viele Bäume wie Tannen, Lärchen, Kiefern, Eichen, Linden und Ulmen wachsen, auf denen sich Honigtau bildet.
Zu den Honigtauhonigen zählen die Waldhonige, Tannenhonige und Eukalyptushonige.
3. Wabenhonig oder Scheibenhonig
„ Waben- oder Scheibenhonig ist von Bienen in den gedeckelten, brutfreien Zellen der von ihnen frisch gebauten Honigwaben oder in Honigwaben aus feinen, ausschließlich aus Bienenwachs hergestellten gewaffelten Wachsblättern gespeicherter Honig, der in ganzen oder geteilten Waben gehandelt wird.“ (Honigverordnung von 2004)
Wabenhonig ist ein vollkommen naturbelassenerauch noch Honig. Er wird direkt in den Waben geerntet und nicht weiterverarbeitet, wodurch alle wertvollen Inhaltsstoffe vollständig erhalten bleiben. Da der Wabenhonig nicht erwärmt oder gefiltert wird, bleiben die Blütenpollen in der Wabe, was zu einem besonders intensiven und unverfälschten Honiggeschmack führt.
Die Imker ernten den Wabenhonig mitsamt der verdeckelten Wabe, die die Bienen selbst versiegeln. Dies garantiert, dass der Honig seine Nährstoffe und Aromen behält und nicht durch Hitze oder Verarbeitung beeinflusst wird. Wabenhonig enthält daher nicht nur Honig, sondern auch Bienenwachs und Pollen, die ihm seine einzigartige Textur und seinen Geschmack verleihen.
Allerdings sollten Pollenallergiker beim Verzehr von Wabenhonig vorsichtig sein, da die in der Wabe enthaltenen Pollen allergische Reaktionen auslösen oder verschlimmern können.
Scheibenhonig bezeichnet den Wabenhonig, der vollständig aus dem Naturwabenbau stammt, insbesondere beim Heidehonig. Bei dieser traditionellen Form des Honigs bauen die Bienen ihre Waben und Mittelwände selbst, ohne vorgefertigte Wachsplatten. In der konventionellen Imkerei ist es jedoch üblich, dass Imker vorgepresste Bienenwachsplatten als Mittelwände verwenden, insbesondere in nicht-bio-zertifizierten Imkereien.
Frischer Scheibenhonig kann in dünnen Scheiben geschnitten und direkt verzehrt werden. Das Wachs ist dabei unbedenklich und enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Enzyme, Fermente und Propolis. Manche Menschen kauen die Bienenwaben ähnlich wie Kaugummi oder Bonbons. Nach dem Kauen bleibt jedoch häufig etwas Wachs zurück, was als störend empfunden werden kann.
Es ist wichtig zu beachten, dass besonders in nicht-bio-zertifizierten Imkereien Rückstände von Bienenarzneimitteln, Pflanzenschutzmitteln und Umweltchemikalien im Wachs enthalten sein können. Daher sollten Verbraucher, die Wert auf höchste Reinheit legen, auf bio-zertifizierte Scheibenhonig-Produkte achten.
4. Tropfhonig
Tropfhonig wird laut der Honigverordnung von 2004 durch das Austropfen der entdeckelten, brutfreien Waben gewonnen. Bei dieser traditionellen Honigernte werden die Waben entdeckelt, so dass der Honig aus den Waben herausfließt. Damit möglichst viel Honig austritt, sollten die Waben stockwarm sein, also etwa eine Temperatur von 30°Chaben. Diese Methode eignet sich besonders gut für flüssige Honigsorten, während zähflüssiger Honig, wie etwa Heidehonig, nur schwer durch Austropfen gewonnen werden kann. In solchen Fällen muss der Imker die Waben leicht auf etwa 25°C erwärmen, um den Honig vollständig zu ernten.
- 5. Schleuderhonig
Schleuderhonig wird laut der Honigverordnung von 2004 durch das Schleudern der entdeckelten, brutfreien Waben gewonnen. Im Gegensatz zu Tropfhonig, bei dem der Honig durch das Auslaufen der Waben geerntet wird, wird bei Schleuderhonig eine spezielle Honigschleuder verwendet. Diese kann manuell oder elektrisch betrieben werden. Durch die Zentrifugalkraft wird der Honig aus den Waben herausgeschleudert.
Um das Fließverhalten des Honigs zu optimieren, wird er bei der Verarbeitung meist bis zu 40°C erwärmt. Dabei bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe größtenteils erhalten. Nach dem Schleudern werden feine Wachsteilchen und andere Fremdstoffe herausgefiltert. Der Honig wird dann für etwa einen Tag gelagert, damit sich Luftblasen, Pollen und Schaum an der Oberfläche absetzen können. Diese Verunreinigungen werden anschließend entfernt.
Ein besonderer Schritt bei der Herstellung von Schleuderhonig ist das Rühren, das den Honig in eine cremige Konsistenz bringt und grobe Zuckerkristalle zerkleinert und gleichmäßig verteilt. Flüssige Honigsorten wie Waldhonig werden in der Regel nicht gerührt, da sie aufgrund ihres niedrigen Glukosegehalts nicht so schnell kristallisieren.
Nach diesen Prozessen ist der Honig bereit für die Abfüllung in verkaufsfähige Behälter. Ein Vorteil des Schleuderhonigs ist, dass die Waben nach dem Schleudern wiederverwendet werden können.
6. Presshonig
Presshonig wird laut der Honigverordnung von 2004 durch das Pressen von brutfreien Waben gewonnen. Bei diesem Verfahren dürfen die Waben entweder gar nicht oder nur bis maximal 45°C erwärmt werden. Vor allem in der Korbimkerei und bei besonders fester oder zäher Konsistenz des Honigs wird das hydraulische Pressen angewendet. Dabei werden die entdeckelten Waben zunächst aus den Rahmen geschnitten, in Tücher gewickelt und anschließend in einer Presse ausgepresst.
Presshonig enthält im Vergleich zu anderen Honigarten wie Schleuderhonig einen 5- bis 6-mal höheren Pollenanteil sowie mehr Wachs, was ihn reicher an Nährstoffen wie Kohlenhydraten, Proteinen, Flavonoiden, Mineralstoffen und Ascorbinsäure macht. Zu den Mineralstoffen zählen unter anderem Kalium, Calcium, Magnesium, Natrium, Eisen, Lithium und Zink. Aufgrund dieser Zusammensetzung gilt Presshonig als besonders wertvoll, allerdings ist er auch weniger haltbar, da der höhere Pollen- und Wassergehalt die Lagerung erschwert.
Presshonig hat eine dunklere Farbe und einen leicht herben Geschmack. Da beim Pressen auch Bienenhaare, Wachsteile und andere Rückstände in den Honig gelangen können, muss er nachträglich gefiltert und gegebenenfalls leicht erwärmt werden. Allerdings gehen durch das Erwärmen einige der wertvollen Inhaltsstoffe verloren.
In Regionen wie der Lüneburger Heide ist Presshonig aufgrund der traditionellen Korbimkerei besonders verbreitet. Dort lässt sich der Heidehonig wegen seiner Konsistenz nicht mithilfe einer Honigschleuder gewinnen.
- 6. Gefilterter Honig
Gefilterter Honig ist eine spezielle Honigart, bei der der Honig durch intensive Filtrierung von anorganischen und organischen Fremdstoffen befreit wird, wobei vor allem die wertvollen Pollen in erheblichem Maße entfernt werden. Gemäß der Honigverordnung von 2004 darf dieser Honig nicht mehr einfach als "Honig" bezeichnet werden, sondern muss als „gefilterter Honig“ gekennzeichnet sein.
Die Filtration erfolgt durch engporige Siebe, wie Mikrofilter oder Kaffeefilter aus Papier, die unter hohem Druck eingesetzt werden. Dies unterscheidet sich vom üblichen Sieben, das in der Honigverarbeitung verwendet wird, um grobe Rückstände wie Wachsreste, Insektenbestandteile und Luftblasen zu entfernen, ohne die natürlichen Pollen herauszufiltern.
Gefilterter Honig wird oft als qualitativ minderwertiger angesehen, da die Pollen, die viele der gesundheitsfördernden Eigenschaften von Honig ausmachen, fehlen. Auch Mischungen, die gefilterten Honig enthalten, müssen entsprechend gekennzeichnet werden, um Transparenz für den Verbraucher zu gewährleisten.
- 7. Backhonig
Backhonig ist eine spezielle Honigart, die hauptsächlich für industrielle Zwecke oder als Zutat in verarbeiteten Lebensmitteln verwendet wird. Gemäß der Honigverordnung von 2004 wird Backhonig als Honig definiert, der einen Wassergehalt zwischen 20% und 23% aufweist, stark erhitzt wurde oder bereits in den Gärprozess übergegangen ist.
Im Gegensatz zu hochwertigem Honig, der unter dem Warenzeichen des Deutschen Imkerbundes verkauft wird, und dessen Wassergehalt maximal 18% betragen darf, besitzt Backhonig nicht mehr die wesentlichen Inhaltsstoffe eines unbehandelten Honigs. Eine Ausnahme bildet der Heidehonig, dessen Wassergehalt bis zu 21,4% betragen darf.
Backhonig muss gemäß den Vorschriften klar mit dem Hinweis „Nur zum Kochen und Backen“ oder der Bezeichnung „Backhonig“ gekennzeichnet sein, um Verbraucher über seine eingeschränkte Verwendung zu informieren.
Honigsorten – Definition und Trachtquellen
Gemäß § 3 (3) 1 der Honigverordnung kann ein Honig als Sortenhonig bezeichnet werden, wenn der Honig zu mindestens 60 % aus einer spezifischen Trachtquelle stammt. Diese Trachtquelle kann entweder die Blütentracht oder die Honigtautracht sein.
Blütentrachthonige
Bei Blütentrachthonigen gewinnen die Bienen den Honig aus dem Nektar von Blütenpflanzen. Zu den bekanntesten Sorten gehören:
- Akazienhonig
- Lindenblütenhonig
- Kleehonig
- Rapshonig
- Edelkastanienhonig
- Heidehonig
Honigtautrachthonige
Honigtautrachthonige stammen aus Honigtau, der von Insekten auf den Pflanzen hinterlassen wird. Zu diesen Sorten zählen:
- Lindenhonig
- Edelkastanienhonig
- Tannenhonig
- Waldhonig
Blütenstet und ortsstet sammeln
Ein Sortenhonig kann entstehen, wenn die Bienen den Nektar entweder blütenstet oder ortsstet sammeln:
- Blütenstet bedeutet, dass Bienen bevorzugt eine Pflanzenart wie Raps oder Klee anfliegen, weil diese ausreichend Nektar bietet.
- Ortsstet bezieht sich auf das Sammeln in einer bestimmten Region, wie einer Heide oder einem Wald, in dem es ausreichend Trachtquellen gibt, um die Bienen dort zu halten.
Dieser Unterschied bestimmt, welche Sorte Honig letztendlich im Bienenstock entsteht.
Lindenblütenhonig: Geschmack, Herkunft und Verwendung
Lindenblütenhonig ist ein einzigartiger Honig, der aus dem Nektar der Blüten von Sommer-, Winter- oder Silberlinden gewonnen wird. Im Gegensatz zum Lindenhonig, der zusätzlich Honigtau enthält, besteht dieser Honig fast ausschließlich aus Blütennektar, was ihn besonders macht. Ein geringer Anteil an Honigtau kann dennoch enthalten sein, was den Geschmack beeinflusst.
Aromatischer Geschmack und Farbe
Lindenblütenhonig zeichnet sich durch einen intensiven, aromatischen Geschmack aus, der durch den hohen Gehalt an ätherischen Ölen entsteht. Die Farbe reicht von hellgelb bis grünlichgelb:
- Heller Honig: Je heller der Honig, desto mehr Blütennektar enthält er. Dieser verleiht ihm eine minzig-frische Note mit einem Hauch von Zitrone.
- Dunklerer Honig: Ein höherer Honigtauanteil führt zu einem malzig-karamelligen Geschmack und einer dunkleren Farbe.
Konsistenz und Varianten
Lindenblütenhonig ist in der Regel flüssig, wird jedoch auch als cremige Variante angeboten. Dies hängt von der Weiterverarbeitung ab.
Verwendungstipps
Lindenblütenhonig passt hervorragend zu kräftigen Schwarztees wie Earl Grey und eignet sich perfekt zur Zubereitung von Salatdressings. Ein einfaches Dressing-Rezept besteht aus Lindenblütenhonig, Senf, Öl und Essig.
Rapshonig: Der meistproduzierte Honig in Deutschland
Rapshonig ist eine der am häufigsten produzierten Honigsorten in Deutschland, da die Rapsblüte eine der wichtigsten Nektarquellen für Honigbienen darstellt. Sein Geschmack variiert je nach Rapssorte von mild-süß bis leicht aromatisch, was ihn besonders bei Kindern beliebt macht.
Farbe und Konsistenz
Rapshonig zeichnet sich durch seine helle Farbe aus, die von weiß bis elfenbeinfarben reicht. Seine feincremige Konsistenz macht ihn angenehm streichfähig, selbst nach dem Kristallisationsprozess. Aufgrund seines hohen Glucosegehalts (41%) kristallisiert er relativ schnell aus, was ihn auch zur schnellen Energiequelle macht – ideal für Sportler.
Verwendung in der Küche
Dank seines milden Geschmacks ist Rapshonig hervorragend zum Süßen von Tee, Backwaren oder Desserts geeignet, da er den Eigengeschmack der Speisen nicht überdeckt.
Herkunft und Qualität
Rapshonig im BIOSONA-Onlineshop stammt aus Deutschland und trägt den Qualitätsnachweis „Deutsche Landwirtschaft“. Auf einigen Honigsorten findet sich auch der Hinweis „Mischung von Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern“, wobei diese Produkte oft aus Regionen wie China, Kanada oder Australien stammen, wo gentechnisch veränderter Raps verbreitet ist.
Akazienhonig: Der milde Honig aus der Robinienblüte
In Deutschland angebotener Akazienhonig müsste eigentlich als Robinienhonig bezeichnet werden, da er aus dem Nektar der Robinie (Robinia pseudoacacia), auch als Scheinakazie bekannt, gewonnen wird. Diese Bäume, oft fälschlicherweise als Akazien bezeichnet, ähneln echten Akazien durch ihre Rindenstruktur, gefiederten Blätter und großen weißen Blüten, sind jedoch nicht mit der Akazie verwandt. Echte Akazien findet man hauptsächlich in tropischen und subtropischen Regionen wie Australien, Afrika und Südeuropa.
Eigenschaften von Akazienhonig
- Lange flüssig: Aufgrund seines hohen Fruchtzuckergehalts (Fructose) bleibt Akazienhonig über einen langen Zeitraum flüssig und kristallisiert nur langsam.
- Nährstoffreich: Akazienhonig enthält neben Fructose und Glucose wertvolle Spurenelemente, Mineralstoffe, Vitamine sowie Inhibine und Serotonin.
- Farbe: Der Honig variiert in der Farbe von hellgelb bis goldgelb und schimmert im Licht oft leicht grünlich.
Geschmack und Verwendung
Dank seines milden und fein-süßen Geschmacks ist Akazienhonig vielseitig einsetzbar. Er eignet sich hervorragend zum Süßen von Tee, Fruchtsalaten oder als Topping für Waffeln, Pfannkuchen und Müsli.
Heidehonig: Der aromatische Honig aus der Heideblüte
Heidehonig wird hauptsächlich aus dem Nektar der Heidekrautarten Besenheide (Calluna vulgaris) und Glockenheide (Gattung Erica) gewonnen, die vorwiegend in den Heidegebieten Norddeutschlands wie der Lüneburger Heide, in Brandenburg und Sachsen-Anhalt vorkommen. Dieser besondere Honig wird auch in Ländern wie Frankreich und Spanien produziert, wo ebenfalls Besenheide wächst.
Besondere Gewinnung von Heidehonig
Die Ernte von Heidehonig ist aufwendig, da seine zähe, gelartige Konsistenz es schwierig macht, den Honig direkt aus den Waben zu schleudern. Der Imker muss die Waben zunächst auf etwa 25°C erwärmen, um den Honig flüssiger zu machen. Erst dann kann er geschleudert werden. Dieser zusätzliche Arbeitsschritt erklärt den höheren Preis von Heidehonig im Vergleich zu anderen Honigsorten.
Geschmack und Konsistenz
Heidehonig zeichnet sich durch ein intensives, herb-würziges Aroma mit einer malzigen Note aus. Seine Farben variieren von goldgelb über bernsteinfarben bis hin zu rotbraun, abhängig vom Jahrgang. Die Konsistenz reicht von dickflüssig bis hin zu einer fast geleeartigen Struktur, was auf den hohen Anteil an eiweißhaltigen Blütenpollenzurückzuführen ist. Diese dickflüssige Beschaffenheit bleibt auch bei längerer Lagerung erhalten.
Verwendung
Heidehonig eignet sich hervorragend zum Süßen von kräftigen Tees und ist eine perfekte Ergänzung beim Backen von Lebkuchen oder anderen würzigen Backwaren. Seine besondere Textur und sein intensives Aroma machen ihn zu einem beliebten Honig für Feinschmecker.
Tannenhonig: Aromatisch, harzwürzig und reich an Nährstoffen
Tannenhonig ist ein besonderer Honigtauhonig, der von Bäumen wie der Rottanne, Weißtanne, verschiedenen Kiefernarten und der Lärche stammt. Der im BIOSONA-Onlineshop angebotene Meisterhonig Tannenhonig stammt von Weißtannen aus dem Schwarzwald. Der Nektar wird nicht von Blüten gesammelt, sondern von den Bienen aus Honigtau gewonnen – einem Sekret, das von Insekten wie Blattläusen ausgeschieden und von den Bienen verarbeitet wird.
Aussehen und Geschmack
Tannenhonig besticht durch seine tiefdunkelbraune bis grünlich-schwarze Farbe und seinen kräftigen, aromatisch-harzwürzigen Geschmack. Im Gegensatz zu Blütenhonig kristallisiert er aufgrund des niedrigen Glucosegehalts nur sehr langsam aus und bleibt lange zähflüssig. Sein markanter, weniger süßer Geschmack macht ihn zu einer beliebten Wahl für Genießer, die intensivere Honigsorten bevorzugen.
Nährstoffreich und gesund
Im Vergleich zu Blütenhonig enthält Tannenhonig eine größere Menge an Spurenelementen, Mineralstoffen und ätherischen Ölen. Diese besonderen Inhaltsstoffe, darunter die Enzyme Glucoseoxidase und Katalase, machen ihn zu einem wertvollen Nahrungsmittel. Durch seinen höheren Säuregehalt schmeckt Tannenhonig weniger süß, was ihn besonders von Frühlings- und Sommerblütenhonigen unterscheidet.
Verwendung in der Küche
Tannenhonig verleiht Lebkuchen, Honigprinten und anderen weihnachtlichen Backwaren sein einzigartig süß-würziges Aroma. Auch als Brotaufstrich oder zum Verfeinern von würzigen Gerichten ist er eine delikate Ergänzung.
Waldhonig: Kräftiger Honig aus dem Honigtau von Laub- und Nadelbäumen
Waldhonig, auch bekannt als Honigtauhonig, wird nach den Richtlinien des Deutschen Imkerbundes ausschließlich aus Honigtau gewonnen, der vollständig in Wäldern gesammelt wird. Der Honigtau stammt von Schild- und Rindenläusen, die vor allem auf den Blättern von Laubbäumen wie Eiche, Linde und Ahorn leben. Die Erntemenge von Waldhonig hängt stark von den Wetterbedingungen ab, da starke Regenfälle die Läuse von den Blättern spülen können, was die Produktion verringert.
Aussehen und Geschmack
Waldhonig ist bekannt für seine kräftige bis leicht herbe, malzige Note. Die Farbe variiert je nach Ernte von hell- bis dunkelbraun, und das Aroma kann je nach Herkunft des Honigtaus unterschiedlich ausfallen. Der Waldhonig von Meisterhonig wird in cremiger und flüssiger Konsistenz angeboten. Frisch geernteter Honig ist aufgrund des hohen Fruchtzuckergehalts zunächst flüssig, wird jedoch durch regelmäßiges Rühren zu einem feincremigen Produkt.
Nährstoffreicher Honig
Waldhonig ist besonders reich an Mineralstoffen, Spurenelementen, Enzymen und ätherischen Ölen. Er enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe, die ihn von Blütenhonigen unterscheiden.
Herkunft
Der Waldhonig von Meisterhonig stammt aus bekannten Ernteregionen wie dem Werra-Meißner Kreis entlang des Kaufunger Waldes, dem Schwäbischen Wald und dem Schwarzwald. Diese Regionen bieten ideale Bedingungen für die Honigproduktion, was sich in der hohen Qualität des Honigs widerspiegelt.
Verwendung in der Küche
Waldhonig eignet sich hervorragend zum Glasieren von Braten, zur Verfeinerung von Marinaden oder als Zutat in Salatsaucen. Sein kräftiges Aroma verleiht Gerichten eine besondere Note und wird von Feinschmeckern hoch geschätzt.
Die Zusammensetzung von Honig
Honig besteht zu etwa 80% aus verschiedenen Zuckerarten und rund 16-17% aus Wasser. Die Zuckerarten stammen zum Teil aus den gesammelten Rohstoffen der Bienen, während andere Zuckerarten durch Enzyme der Bienen gebildet werden. Der Zucker im Honig setzt sich aus verschiedenen Arten zusammen, darunter die Einfachzucker Glucose (Traubenzucker)und Fructose (Fruchtzucker), der Zweifachzucker Saccharose (Rohr-, Rüben-, Haushaltszucker) sowie Maltose und der Dreifachzucker Melezitose.
Zuckergehalt je nach Honigsorte
Der Anteil an Glucose und Fructose variiert je nach Honigsorte. Honige, reich an Fructose, bleiben länger flüssig, während ein höherer Glucosegehalt den Honig schneller kristallisieren lässt. Typische Blütenhonige wie Akazienhonig haben einen hohen Fructosegehalt und bleiben daher länger flüssig. Honige mit mehr Glucose, wie Rapshonig, kristallisieren schneller.
Weitere Inhaltsstoffe im Honig
Neben Zucker enthält Honig nur 2% andere Nährstoffe, wie Aminosäuren, Proteine, Mineralstoffe und Aromastoffe. Der Säuregehalt ist bei Honigtauhonigen wie Tannenhonig und Waldhonig höher als bei Blütenhonigen, was sie weniger süß erscheinen lässt. Zusätzlich enthalten Honigtauhonige mehr Mineralstoffe als Blütenhonige.
Blütenhonig Waldhonig
Alle Angaben in g/ 100 g: Durchschnitt Durchschnitt
Wasser 17,2 16,3
Zucker, total 79,7 80,5
- davon Einfachzucker
- Fructose 38,2 31,8
- Glucose 31,3 26,1
- davon Zweifachzucker
- Saccharose 0,7 0,5
- Andere Zweifachzucker 5,0 4,0
(z.B. Maltose, Turanose,etc.)
- davon Dreifachzucker
- Melezitose < 0,1 4,0
- Erlose 0,8 1,0
- andere Dreifachzucker 0,5 3,0
Mineralstoffe 0,2 0,9
Aminosäuren, Proteine 0,3 0,6
Säuren 0,5 1,1
PH -wert 3,9 5,2
Alle Angaben in mg/100 g: Mineralstoffgehalt von Honig
Kalium 20 – 150
Natrium 1,6 – 17
Calcium 4 – 30
Magnesium 0,7 – 13
Eisen 0,03 – 4
Zink 0,05 – 2
Mangan 0,02 – 1
Chrom 0,01 – 0,03
Kobalt 0,00 – 0,05
Nickel 0,03 – 0,13
Aluminium 0,3 – 6
Kupfer 0,02 – 0,6
Quelle: Schweizerisches Lebensmittelbuch: Kapital 23A. Honig. Bern: Eidgenösssische Druck- und Materialzentrale
Vitamingehalt von Honig
Thiamin (Vitamin B 1) 0,00 – 0,01
Riboflavin (Vitamin B 2) 0,01 – 0,02
Pyridoxin (Vitamin B 6) 0,01 – 0,32
Niacin (früher Vitamin B3) 0,10 – 0,20
Panthothensäure (Vitamin B5) 0,02 – 0,11
Ascorbinsäure (Vitamin C) 2,2 – 2,5
Phyllochinon (Vitamin K) ca. 0,025
Ist Honig gesund?
Honig ist ein beliebter natürlicher Süßstoff – doch ist er auch gesünder als herkömmlicher Haushaltszucker? Hier sind einige Fakten, die helfen, diese Frage zu beantworten.
Kaloriengehalt: Honig vs. Zucker
Honig enthält im Durchschnitt 300 kcal pro 100 Gramm, während Haushaltszucker etwa 390 kcal pro 100 Grammliefert. Durch den höheren Wassergehalt von Honig, der bei Blüten- und Honigtauhonigen ca. 16-17% beträgt, kann man beim Süßen mit Honig Kalorien sparen.
Süßegrad: Abhängig von der Tracht
Der Süßegrad des Honigs variiert stark je nach seiner Tracht (pflanzliche Quelle). Blütenhonige wie Raps-, Akazien- oder Frühjahrsblütenhonig schmecken in der Regel süßer als Honigtauhonige. Der höhere Anteil an Fructose (Fruchtzucker) im Vergleich zu Glucose sorgt dafür, dass Honig oft süßer als Zucker empfunden wird.
Glykämischer Index (GI) von Honig
Der Glykämische Index (GI) gibt an, wie schnell der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr ansteigt. Je niedriger der GI ist, desto langsamer steigt der Blutzuckerspiegel an. Zucker hat einen GI von 65, während der GI von Honig von seiner Zusammensetzung abhängt. Zum Beispiel:
- Waldhonig: Enthält einen höheren Anteil an Melezitose, was den GI auf ca. 89 steigen lässt, also höher als bei Haushaltszucker.
- Lindenblütenhonig, Akazienhonig, Heidehonig und Edelkastanienhonig haben einen niedrigeren GI als Zucker, was den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen lässt als bei Zucker.
- Rapshonig hat mit einem GI von 64 einen ähnlichen Wert wie Zucker.
Zusammenfassung: Ist Honig gesünder als Zucker?
Honig enthält im Vergleich zu Zucker weniger Kalorien und hat einen niedrigeren glykämischen Index, je nach Sorte. Er enthält auch Spurenelemente, Mineralstoffe und Antioxidantien, die Zucker fehlen. Diese Eigenschaften machen Honig zu einer gesünderen Alternative, vor allem in Maßen.
Antibakterielle Wirkung von Honig
Honig ist nicht nur ein natürlicher Süßstoff, sondern wird auch wegen seiner antibakteriellen Eigenschaften geschätzt. Diese beruhen auf verschiedenen keimhemmenden Stoffen, sogenannten Inhibinen, die zum Großteil von den Bienen selbst beigefügt werden. Zu den wichtigsten antibakteriellen Substanzen zählen Wasserstoffperoxid und Methylglyoxal (MGO). Besonders der Manuka-Honig ist für seinen hohen MGO-Gehalt bekannt, jedoch weisen auch Honigtauhonige wie Tannenhonig, Buchweizenhonig und Kastanienhonig höhere MGO-Werte auf. Es ist jedoch zu beachten, dass die antibakterielle Wirkung innerhalb einer Honigsorte stark schwanken kann. Lediglich der Manuka-Honig weist auf jeder Verpackung den jeweiligen MGO-Wert aus.
Honig gegen Karies
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung kann übermäßiger Honigkonsum Karies verursachen. Dennoch schneidet Honig im Vergleich zu Haushaltszucker besser ab, da er keimhemmende Stoffe wie Glucoseoxidase und Propolis-Spuren enthält, die das Bakterienwachstum hemmen können.
Vitamine und Mineralstoffe im Honig
Obwohl Honig geringe Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen enthält, sind diese für die Ernährung des Menschen nur von geringer Bedeutung (siehe Abschnitt „Zusammensetzung des Honigs“).
Flavonoide im Honig
Honig enthält auch Flavonoide, die zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen. Diese werden gelegentlich als gesundheitsfördernd bezeichnet, jedoch gibt es keine ausreichenden Studien, die diese Wirkung belegen. Der Flavonoidgehalt liegt zwischen 3 – 20 mg pro kg Honig, was für eine wesentliche Bedeutung in der Ernährung zu gering ist.
Honig zur Wundbehandlung
Honigsorten aus dem Lebensmittelhandel sollte nicht zur Wundbehandlung verwendet werden, da er Keime und Bakteriensporen enthalten kann, die Wunden infizieren können und den gefährlichen Wundbotulismus verursachen können. Zur Behandlung von Wunden gibt es in der Apotheke spezielle medizinische Honige, der mit Hilfe von Gammastrahlen sterilisiert wird. Im Gegensatz zur Sterilisation durch Erhitzung werden bei der Behandlung mit Gammastrahlen die Enzyme nicht zerstört, die die Heilwirkung des medizinischen Honigs bewirken.
Fazit: Ist Honig gesund?
Obwohl Honig allgemein als gesund gilt, gibt es keine wissenschaftliche Studien, die diese Annahme vollständig bestätigen. Vor allem der Manuka-Honig hebt sich durch seine starken antibakteriellen Eigenschaften hervor.
Honig hilft bei Erkältung und Husten
Honig gilt seit Jahrhunderten als bewährtes Hausmittel bei Erkältung und Husten. Doch wie wirksam ist er wirklich bei Infektionen der oberen Atemwege? Eine systematische Analyse und Meta-Studie von 14 Studien, durchgeführt von Hibatullah Abuelgasim und einem Team der Oxford Medical School, zeigt: Honig kann sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern ab einem Jahr Husten und Erkältungssymptome wirksam lindern. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass Honig in vielen Fällen wirksamer ist als nicht-verschreibungspflichtige Medikamente.
Egal ob pur, in Wasser oder mit Milch gemischt – die Einnahme von Honig kann die Genesungszeit um bis zu zwei Tage verkürzen. Der enthaltene Fruchtzucker beruhigt den Hals, während antibakterielle Substanzen wie Wasserstoffperoxid die Heilung unterstützen. Besonders bei Kindern ist Honig eine natürliche Alternative zu chemischen Hustenmitteln.
(Quelle: British Medical Journal, Ausgabe 10/2020)
Vorteile von Honig bei Erkältungen:
- Natürliche Linderung von Husten und Halsschmerzen
- Verkürzt die Genesungszeit um bis zu 2 Tage
- Für Erwachsene und Kinder ab 1 Jahr geeignet
Fazit: Honig ist eine natürliche und wirksame Möglichkeit, die Symptome von Erkältungen und Husten zu lindern. Dabei ist er oft wirksamer als herkömmliche Hustenmedikamente und kann sicher von Kindern (ab 1 Jahr) und Erwachsenen eingenommen werden.
Honig: Nicht für Kinder unter 1 Jahr!
Honig sollte Kindern unter 1 Jahr nicht gegeben werden, da dies das Risiko von Säuglingsbotulismus erhöht. Diese seltene, aber potenziell lebensbedrohliche Nahrungsmittelvergiftung kann bei Säuglingen auftreten und muss ernst genommen werden.
Was ist Säuglingsbotulismus?
Säuglingsbotulismus wird durch die Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum verursacht. Diese Sporen können in Honig vorkommen und ein gefährliches Gift produzieren, das zu schweren Muskellähmungen führen kann. Bei Säuglingen kann dies die Atem- und Schluckmuskulatur beeinträchtigen, was im schlimmsten Fall zum Tod führen kann.
Wichtige Hinweise:
- Lebensbedrohliches Risiko: Säuglingsbotulismus ist selten, aber die Auswirkungen sind gravierend.
- Sicherheitsvorkehrungen: Um das Risiko zu vermeiden, sollte Honig in der Ernährung von Kleinkindern vermieden werden.
Allergiker aufgepasst: Vorsicht bei der Desensibilisierung mit Honig!
Pollenallergiker wird häufig geraten, Honig zur Desensibilisierung zu verwenden. Diese Annahme ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, da es keine wissenschaftlichen Beweise für die Wirksamkeit dieser Methode gibt.
Warum Honig nicht als Desensibilisierungsmethode geeignet ist
- Fehlende Analyse der Pollen: Bei Honig wird die Art und Konzentration der enthaltenen Blütenpollen nicht analysiert oder ausgewiesen. Das bedeutet, dass das Immunsystem möglicherweise nicht auf die Pollen reagiert, wenn deren Konzentration im Honig zu gering ist.
- Risiko einer verstärkten Allergie: Ist die Pollenkonzentration zu hoch, kann dies die Allergie sogar verstärken.
- Variabilität der Pollenarten: Die Pollenarten in Honig variieren je nach Pflanzenart und Region. Das bedeutet, dass Honig Pollen enthalten kann, auf die man nicht allergisch ist, aber auch solche, die eine Reaktion auslösen können.
Fazit
Für Allergiker ist es ratsam, vorsichtig mit der Verwendung von Honig als Desensibilisierungsmittel umzugehen. Bevor man neue Methoden zur Linderung von Allergiesymptomen ausprobiert, sollte man sich stets an einen Facharzt oder Allergologen wenden.
Wie wird Honig richtig gelagert?
Honig kann bei optimaler Lagerung über mehrere Jahre hinweg ohne nennenswerte Qualitätseinbußen aufbewahrt werden. Um die Haltbarkeit und Qualität von Honig zu maximieren, sollten folgende Faktoren beachtet werden:
Einflussfaktoren auf die Haltbarkeit von Honig
- Wärme: Hohe Temperaturen schädigen die empfindlichen Enzyme im Honig, insbesondere die Invertase. Diese spielt eine wichtige Rolle beim Zerlegen des Zweifachzuckers Saccharose in die Einfachzucker Fructose und Glucose.
- Licht: Lichteinfall kann die Inhibinwirkung von Honig verringern, was dessen antibakterielle Eigenschaften beeinträchtigen kann.
- Feuchtigkeit: Honig ist hygroskopisch, was bedeutet, dass er Feuchtigkeit anzieht. Ein höherer Feuchtigkeitsgehalt fördert den Gärungsprozess, der die Qualität des Honigs beeinträchtigen kann.
Optimale Lagerbedingungen für Honig
- Temperatur: Die Lagertemperatur sollte idealerweise nicht über 15°C liegen. Höhere Temperaturen (über 25°C) können zu einer Entmischung führen und den Gärungsprozess beschleunigen.
- Gefäß: Verwenden Sie ein luftdicht verschlossenes Gefäß, um zu verhindern, dass Honig fremde Gerüche annimmt.
- Lagerort: Der beste Ort zur Lagerung ist ein dunkler, trockener Keller oder ein temperaturstabiler Vorratsschrank (optimal 15°C). Die Luftfeuchtigkeit sollte unter 60 % liegen, um die Qualität zu erhalten.
Hinweise zur Kristallisation
Wenn Honig kristallisiert, ist das unbedenklich und er kann weiterhin verzehrt werden. Sollte er jedoch zu fest geworden sein, kann er durch ein lauwarmes Wasserbad innerhalb von ca. 30 Minuten wieder verflüssigt werden. Achten Sie darauf, ihn nicht über 40°C zu erhitzen. Ist die Temperatur höher als 40°C, werden die hitzeempfindlichen Enzyme des Honigs zerstört. Erhalten bleiben aber die Mineralstoffe sowie die hitzebeständigen Vitamine.
Fazit
Durch die richtige Lagerung können Sie die Haltbarkeit und Qualität Ihres Honigs erheblich verlängern. Beachten Sie die genannten Bedingungen, um den vollen Geschmack und die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Honigs zu bewahren.